#35 Die Wikinger sind weg, dir Ungarn sind da! – Köln am Ende des 9. Jahrhunderts

#35 Die Wikinger sind weg, die Ungarn sind da – Köln am Ende des 9. Jahrhunderts Eine Geschichte der Stadt Köln

Erst vor kurzem haben die Wikinger Köln geplündert, im Jahr 881. Während die Kölnerinnen und Kölner noch mit dem Wiederaufbau beschäftigt sind, nahen bereits neue Gefahren. Die Magyaren, auch als Ungarn bekannt, greifen das ostfränkische Reich an wie einst die Hunnen in der Spätantike. Doch es ist nicht alles schlecht in dieser Zeit. Das klösterliche Leben blüht, und sogar Münzen, die Köln als heilig bezeichnen, zeugen vom Aufschwung der Stadt am Ende des frühen Mittelalters.

Die Magyaren (oder Ungarn)

Darstellung ungarischer Reiter, die 895 den bulgarischen Zaren Simeon verfolgen, der sich in eine Burg flüchtet.

Ungarische Bildchronik: Sie zeigt, wie die Ungarn das Karpatenbecken eroberten und besiedelten, kurz: das heutige Ungarn.

Zeitgenössische Kunst des 19. Jahrhunderts, wie die Ankunft der Ungarn ausgesehen haben könnte. Natürlich historisierend dargestellt.

Das Kloster Gerresheim

Im Jahr 922 fliehen die Nonnen des Gerresheimer Damenstifts vor den Angriffen der Ungarn. Sie fanden schließlich Zuflucht in Köln, wo Erzbischof Hermann I. ihnen die Kirche St. Ursula schenkte und sie zu einem Kloster umbauen ließ. Damit wurde der Grundstein für eines der bekanntesten und reichsten Klöster des späteren Mittelalters gelegt.

Die Klosterkirche Gerresheim bei Nacht.
Dieses Gotteshaus im heutigen Düsseldorf wurde gebaut, lange nachdem die Ungarn das Kloster zerstört und geplündert hatten.

Die im 13. Jahrhundert erbaute Basilika in Gerresheim ist repräsentativ für den damaligen rheinischen Kirchenbaustil, der Elemente der Spätromanik mit Elementen der Gotik verbindet. Heute ist sie eine Pfarrkirche.

St. Peter

St. Peter auf der linken Seite und St- Cäcilien auf der rechten Seite mit den angrenzenden Klostergebäuden. Gezeichnet im 17. Jahrhundert.

In der Mitte kannst du auch sehen, wie die Mauer einst die Pfarrkirche St. Peter auf der linken Seite von der Klosterkirche St. Cäcil (St. Cäcilien) auf der rechten Seite trennte.

Deutz

Hier stand die erste Pfarrkirche von Deutz. Nein, nicht die schön aussehende Kirche im Hintergrund, sondern die Wiese davor. Unter dem Gras im Boden wurden die Grundmauern der Kirche aus der Zeit gefunden.

Sancta Colonia Münzen

Druck von Hans Burgkmaier der Ältere aus dem 16.

Was früher nur einem König zustand, steht heute auch anderen zu. So wie die Stadt Köln. Münzen, die die Insignien von „Sancta Colonia“ (Heiliges Köln) tragen, werden Anfang des 10. Jahrhunderts in Köln geprägt. Münzpräger wie der Mann rechts mit Hammer und Münzstempel stellten sie eine nach der anderen von Hand her.
Im weiteren Verlauf des Mittelalters und darüber hinaus sollte die „Kölner Mark“ ein wichtiges Zahlungsmittel in Europa werden.

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