Köln während der Karolingerzeit. Eine Stadt im Herzen des Frankenreiches. In dieser Folge machen wir noch einmal einen Spaziergang durch das Köln des 9. Jahrhunderts. Wie sah die Stadt aus? Wie wurde das geistliche Leben in der Stadt geprägt?

#32 Köln zur Zeit der Karolinger – Eine Geschichte der Stadt Köln
Die Mikwe

Bild der Mikwe auf dem Kölner Rathausplatz vor vielen, vielen Jahren, bevor der Macher dieses Podcasts anständige Fotografenfähigkeiten erworben hat.
Südlich des Praetoriums, des einstigen römischen Statthalterpalastes und damit unter dem heutigen Rathausplatz, befindet sich in den Tiefen ein jüdisches Ritualbad aus sehr alten Zeiten. Dass es sich hier befindet, ist kein Zufall. Bis zum frühen 15. Jahrhundert war der heutige Rathausplatz Teil des hoch- und spätmittelalterlichen Judenviertels Kölns.
Das rituelle Bad wurde 1956 zusammen mit der Synagoge und anderen Funden aus dem mittelalterlichen jüdischen Viertel gefunden. Von keinem Geringeren als Otto Doppelfeld. Derselbe Herr, der das Dionysos-Mosaik, das römische Prätorium und das fränkische Grab unter dem Dom gefunden hat. Der spätere Direktor des Römisch-Germanischen Museums hatte im Laufe seiner beruflichen Laufbahn wirklich mehrmals das große Los gezogen.
Dass es in den 1950er Jahren wiederentdeckt wurde, bedeutet natürlich eines: Das jüdische Ritualbad und die Synagoge müssen im Laufe der Geschichte von der Oberfläche verschwunden sein.
Im Laufe der Jahrhunderte erschütterten zwei große Pogrome gegen die jüdischen Einwohner vor allem das mittelalterliche Köln. Das erste Mal Ende des 11. Jahrhunderts zu Beginn des 1. Kreuzzuges, als Kreuzfahrer auf ihrem Weg ins Heilige Land in die Stadt kamen, das zweite Mal Mitte des 14. Auf diese Ereignisse werden wir natürlich genauer eingehen, wenn wir chronologisch dazu kommen.
Die Hafenvorstadt (heutzutage als Martinsviertel oder Martinsveedel bekannt)
Hier im ehemaligen Hafenviertel, der Rheinvorstadt, haben wir nicht die Raumplanung wie in dem Teil, der einst die römische Stadt darstellte. Dicht an dicht und weitgehend willkürlich oder rein topografischen Vorgaben folgend, ist die Baustruktur hier.
Dieser Charakter hat sich bis heute erhalten. Obwohl kaum ein Gebäude in diesem Teil der Stadt älter als 60 Jahre ist, kannst du die Enge dieses Viertels immer noch sehr gut spüren.
Viele der Gassen sind so eng, dass selbst ein kleines Auto kaum hindurchpasst. Manche Gassen sind sogar so eng, dass man nicht einmal mit zwei Personen nebeneinander hindurchgehen kann. Oh Mann, was der moderne Brandschutz dazu sagen würde.









Stifte/Klöster in Köln
Hinweis: bei all diesen ehemaligen Stiften und Klöstern handelt es sich fast ausschließlich um spätere Bauwerke, die es im 9. Jahrhundert noch nicht gegeben hatte. Aber ihr Ursprung ging meist bis weit in diese Zeit zurück.




Cardo Maximus/Hohe Straße

Der hl. Benedikt


Der heilige Benedikt von Nursa lebte von 480 bis 543 und war der Gründer eines Ordens in der Spätantike/im Frühmittelalter. Das ist ein Renaissance-Gemälde von Fra Angelico, das im Kloster von San Marco in Florenz zu sehen ist.